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journal:2021-04-01_wissen_senden_und_wissen_teilen

2021-04-01 @Wissen senden und Wissen teilen

Karlheinz Pape unterscheidet in https://colearn.de/teilen-versus-senden/ zwischen Wissen teilen und Wissen senden. Karlheinz schreibt: „Im Teilen-Modus stellt man eigene Aufzeichnungen (Notizen, Podcasts, Videos, …) anderen öffentlich und absichtslos zur Verfügung.“

Absichtslos scheint mir nicht richtig. Mir fällt Schulz von Thun ein - seine vier Seiten einer Nachricht, insbesondere der Apell, der immer in einem Kommunikationsakt implizit mitschwingt (oder gar explizit zum Ausdruck gebracht wird) - natürlich auch beim Wissen teilen. Unter „Formen und Wirkungen des Teilens“ benennt Karlheinz ja auch explizit Absichten:

  • authentisch sein, authentisch erscheinen
  • geben wollen
  • Feedback erwarten
  • Netzwerke bilden
  • zugehörig sein wollen
  • denken und lernen durch Schriftlichkeit
  • Reputation anvisieren
  • etc.

Wissen gesendet wird von oben nach unten (ich denke an Hierarchie, Macht, Position, Status, Rolle). Wissen geteilt wird auf Augenhöhe. Bedeutung zu generieren, eine Information mit Sinn zu versehen ist eine intrinsisch motivierte Leistung. „Wissen senden“ findet aber häufig in einem Kontext statt, der durch extrinsische Motivation gerahmt ist.

Die Suche nach Synonymen für „absichtslos“ fand ich interessant: impulsiv, versehentlich, getrieben, ungeplant, ungezielt, unreflektiert, unkontrolliert, richtungslos, frei schweben, herumstreunen.

Was bei mir ankommt: Im Teilen-Modus kann ich einfach mal machen, muss gar nicht erst versuchen, etwas zu fabrizieren, was heutzutage als Evergreen-Content bezeichnet wird, ich darf Fehler machen, darf Mensch sein. Ein Perfektionismusstreben hindert mich daran, mit anderen ins Gespräch zu kommen, zu lernen.

kommentar@hans-karl-schmitz.de

journal/2021-04-01_wissen_senden_und_wissen_teilen.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/21 16:37 von Hans Karl Schmitz