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journal:2022-10-12_privacy_by_design

Privacy by Design

Im Socialnet-Newsletter 2022-10 wird wieder einmal thematisiert, dass im Sozialen, wo täglich viele sensible personenbezogene Daten digital verarbeitet und gespeichert werden, die Messlatte für den Datenschutz über das gesetzliche Mindestmaß der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hinausgehen muss. Privacy by Design, Datenschutz durch Gestaltung der Software.

Meine Erfahrung ist: Weit gefehlt, Selbstaufopferung der Sozialen Einrichtungen gegenüber Datensammlern statt längst überfälligem Datenschutz durch Wahl der Software. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: nehmt Open Source. Gestaltet, statt zu erleiden.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:

  • Höchst profitable Unternehmen haben ein Geschäftsmodell entwickelt: Ich nehme für die offensichtliche Dienstleistung (Software, Service,…) kein Geld. Das Geld erwirtschafte ich darüber, dass ich den „Kunden“ zum Produkt mache. Alle Informationen, die ich über meine „Kunden“ (=Produkte) sammeln kann, bereite ich auf und verkaufe ich.
  • Da gibt es ein riesig großes gesellschaftliches Feld: das Sozialwesen. Das Sozialwesen ist bemüht, dem grenzenlosen Kapitalismus etwas entgegenzusetzen, Sozialinteressen und Kapitalinteressen auszubalancieren. Auf die letzten Jahrhunderte zurückblickend war das recht erfolgreich (Leibeigenschaft und Sklaverei sind abgeschafft, es gibt Frauenrechte, Behindertenrechte, Kinderrechte, Menschenrechte, Bürgerrechte, wir haben einen Sozialstaat, Sozialgesetzgebung, Pressefreiheit, wir leben in einer Demokratie, …).
  • In Bezug auf Digitalisierung stellt sich das Sozialwesen dumm. Es verleugnet die Existenz des Problems, missversteht die Bedeutung, verkennt die Lösbarkeit und unterschätzt seine Problemlösungsfähigkeiten.
  • Wie bitte? Löst sich das Sozialwesen gerade selbst auf?
journal/2022-10-12_privacy_by_design.txt · Zuletzt geändert: 2022/10/14 08:56 von Hans Karl Schmitz