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Vorbereitung auf unser erstes Gespräch

Ich freue mich auf unser erstes Beratungsgespräch im Rahmen von Erziehungshilfe. Für Sie als Eltern ist das wahrscheinlich eine ungewohnte Situation. Deshalb teile ich Ihnen mit, wie Sie sich vorbereiten können:

  • Stellen Sie bitte vor unserem ersten Gespräch alle erforderlichen Informationen und Unterlagen zusammen, die ich benötige, um Ihnen helfen zu können.
  • Bereiten Sie sich auf Fragen vor, die ich Ihnen stellen werde.

Fragen, die ich Ihnen stellen werde

Im ersten Gespräch sind mir vor allem Ihre Antworten auf die folgenden Fragen wichtig. Gerne können Sie mir Ihre Gedanken dazu auch in schriftlicher Form zu unserem ersten Gespräch geben.

1. Was wollen Sie erreichen? Welches sind Ihre Ziele für unsere gemeinsame Arbeit?

Eventuell ist schon in einem vorausgegangenen Hilfeplangespräch über Ziele geredet worden. Auch dann will ich dieses Thema noch einmal und genauer, detaillierter besprechen.

Ich möchte Ihre Lebenssituation kennen lernen und mir vor allem ein genaues Bild von Ihren Zielen für unsere gemeinsame Arbeit machen können. Ich werde Sie also sehr ausführlich und detailliert fragen: Wenn das Problem oder die Probleme zu Ihrer Zufriedenheit gebessert oder gelöst sind, wenn Sie also am Ende unserer Arbeit sagen würden: „Danke Herr Schmitz, ich bin jetzt genau da, wo ich hin wollte.“ Wo Sind Sie dann? Wie sind Sie dann? Wie sind dann die Beziehungen zu Ihrem Kind / Ihren Kindern? Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen? Ihre Arbeit, Ihre Freizeit?

Ihre Ziele interessieren mich sehr genau. Am liebsten möchte ich mir davon vor meinem inneren Auge einen kleinen Videofilm machen können. Dann bin ich mir sicher, dass wir an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen können. Meine Erfahrung ist außerdem, dass gerade bei Beratung die genaue Kenntnis der Ziele oft schon die halbe Miete ist.

2. Was haben Sie schon alles getan, um Ihr Ziel zu erreichen oder das Problem zu lösen? Und mit welchem Erfolg?

Dies interessiert mich, weil ich aus Ihren Antworten erkennen kann, was Sie an Erfahrungen gesammelt haben, wie Sie das Problem vielleicht schon bessern konnten.

Dann interessiert mich, was wir herausfinden können über Ihre bewussten oder unbewussten Möglichkeiten, noch weitere Besserungen zu erzielen.

Vielleicht haben sie auch etwas getan, um eine Besserung zu erzielen und es ist eher eine Verschlechterung dabei heraus gekommen. Auch dafür interessiere ich mich, weil ich mit Ihnen solche „Verschlimmbesserungen“ künftig vermeiden können will.

3. Welche positiven Veränderungen hat es möglicherweise bis zu unserem ersten Gespräch gegeben?

Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Sie sich mit Schmerzen beim Zahnarzt anmelden und dann beim Zahnarzt keine oder kaum mehr Schmerzen haben. Die wissenschaftliche Forschung hat dies auch für Beratung untersucht und festgestellt: Über 70 Prozent aller derjenigen, die einen Beratungstermin ausgemacht haben, gaben beim ersten Termin an, dass das Problem sich jetzt etwas anders - und zwar besser - darstellt.

Noch rätseln die Forscher, wie sich diese Verbesserungen erklären lassen. Vermutlich spielt eine Rolle, dass man nach dem Festsetzen des ersten Termins sich besonders Gedanken darüber macht, wie der Berater es mit einem zusammen schaffen wird, eine Besserung zu erzielen und das Problem zu lösen. Und dadurch entstehen neue Gedanken, Erkenntnisse oder neue Verhaltensweisen, die zu Besserungen führen.

Ich bitte Sie, darauf zu achten, welche positiven Veränderungen Ihnen evtl. bis zu unserem ersten Termin auffallen. Sie können wichtige Samenkörner sein, aus denen weitere Besserungen erwachsen.

publikationen/erziehungshilfe/vorbereitung_auf_unser_erstes_gespraech.txt · Zuletzt geändert: 2021/03/31 12:20 von 127.0.0.1